Der Zwerg
Musiktheater unter Verwendung der Musik aus „Der Zwerg“ von Alexander von Zemlinsky, frei nach der Novelle „Der Geburtstag der Infantin“ von Oscar Wilde
Wie kann man einen Menschen zum Geburtstag überraschen, der schon alles hat? Guter Rat ist teuer. Doch die Überraschung gelingt. Das Geschenk des Abends. Der Zwerg. Clara glaubt, ihren Augen nicht zu trauen. Etwas so abstoßendes hat sie in ihren kühnsten Träumen nicht zu wünschen gewagt. Sie beginnt ein bitterböses Spiel, ohne Rücksicht auf Verluste und angefeuert von den Followern im Netz.
Basierend auf Zemlinskys Oper (frei nach der Novelle „Der Geburtstag der Infantin“ von Oscar Wilde) wird die Geschichte eines Zwerges erzählt, der nicht ahnt, dass er den gängigen Konventionen und Vorstellungen nicht entspricht – sah er sich doch selbst nie im Spiegel. Er spiegelt sich nur in den Blicken der Menschen. Er deutet sie falsch. Ihr Lachen empfindet er als Kompliment.
Auszüge der Musik Zemlinskys vermischen sich mit Gesang und elektronischen Klängen zu einem modernen Soundtrack für dieses Musiktheater über einen Aussenseiter, der nicht den Normen entspricht; über falsche Gefühle und das Leid eines Sängers, dessen Lied verstummt, sobald er erkennt, welches Spiel mit ihm gespielt wird. In Zeiten virtueller Hexenjagden, in der ganz normale Menschen per Klick zum Zwerg gemacht werden, bekommt dieses alte Thema eine neue Wendung.
Das Projekt wurde gefördert durch den Fachbereich Kultur und die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Treptow-Köpenick von Berlin, den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei, Abteilung für kulturelle Angelegenheiten, den Förderkreis des Schlossplatztheaters und private Spenden. Herzlichen Dank!
Text: Steffen Thiemann
Audioproduktion: Torsten Ottersberg
Musikalische Leitung/Klavier: Insa Bernds
Idee, Regie, Raum: Birgit Grimm
Licht, Video, Raum: Felix Grimm
Dramaturgie: Martin Brandt
Maske: Angela Mattheus
Technik: Robert Lehmann
Mit: Maja Lange (Sopran), Polly Ott (Sopran), Mark Jurgenson (Tenor), Ingo Volkmer (Clowns)
Uraufführung: 02.12.2016