Ein Zimmer in Berlin. Ein Holzdielenboden, eine Heizung unter dem Fenster, eine Tür, die knarrt. Hier wird geliebt, gestritten, gehofft, geschwiegen. Sieben Mal wird dieser Raum Bühne für zwei Menschen, deren Geschichten untrennbar mit der Zeit verknüpft sind, in der sie leben. 1900, 1929, 1945, 1968, 1989, 2020, 2038. Die Welt draußen verändert sich radikal – innen bleibt der Raum derselbe.

Die Spielerinnen des Jungen Schlossplatztheater haben sich mit über hundert Jahren Zeitgeschichte beschäftigt – und mit ihrer eigenen Gegenwart. Was aus der Vergangenheit spricht, klingt oft erstaunlich nah. In persönlichen Szenen, recherchierten Fragmenten und imaginären Zukunftsbildern erzählen sie davon, wie politische Systeme in das Private eingreifen – und wie sehr Geschichte unsere Beziehungen prägt. Hinter der Tapete ist ein Stück über Nähe und Trennung, über Räume, in denen Geschichte wohnt, und über junge Menschen, die fragen, wie wir heute leben und wie wir es in Zukunft tun wollen.