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Republic of Lucrece

Ein Filmprojekt von KOLLEKTIV EINS in Kooperation mit „Die Theater Chemnitz“, dem „Kosmos Theater Wien“ im Rahmen des Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes fort.

„The Rape of Lucrece – Die Vergewaltigung der Lucretia“ gilt als einer der Gründungsmythen der Römischen Republik und als wichtiger Bezugspunkt in der Historie der Vergewaltigungskultur.* Auch in William Shakespeares Version der Geschichte richtet sich Lucretia am Ende selbst. Doch wie sähe die Welt aus, wenn der berühmte Dichter eine ebenso begabte Schwester namens Judith gehabt hätte? Dieses Gedankenexperiment unternimmt Virginia Woolf bereits 1929 in ihrem Essay Ein Zimmer für sich allein. Das KOLLEKTIV EINS folgt dieser Idee und lässt Judith Shakespeare auferstehen, um mit ihr gemeinsam den Fall der Lucretia neu aufzurollen. In fünf künstlerischen Positionen wollen wir einen neuen Gründungsmythos anstoßen – für eine Welt, in der tradierte Vorstellungen von Ehre und Scham, Gesellschaft und Geschlecht, Täter und Opfer ins Wanken geraten – eine Republic of Lucrece.
Mit dem Projekt Republic of Lucrece setzen die Theater Chemnitz, das Kosmos Theater Wien und das KOLLEKTIV EINS die Kooperation im Rahmen des Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes fort.

Wer ist eigentlich Lucretia? Lucretia ist eine Männerphantasie. U. a. von Ovid überliefert und Shakespeare verdichtet, ging die Legende ihrer Tugendhaftigkeit durch einige Männerhände. Wir befinden uns im 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung, über Rom herrscht ein tyrannischer König namens Tarquinius Superbus – und Lucretias Mann Collatinus ist Teil einer Verschwörung gegen ihn. Eines Abends prahlt Collatinus vor den anderen Männern mit der Treue seiner Frau, und so wird Lucretia Mittelpunkt einer miesen Wette: Wetten, dass sie die Tugendhafteste ist? Ein Königssohn namens Sextus Tarquinius will es wissen. Auf Einladung von Collatinus sucht er Lucretia auf – und, tatsächlich: Der gängigen Erzählung nach sitzt Lucretia brav am Spinnrad, während die anderen Frauen in Abwesenheit ihrer Männer endlich einmal das Leben genießen. Eines Nachts schleicht Sextus Tarquinius sich zu Lucretia, bedroht sie mit einem Schwert und will sie vergewaltigen. Lucretia bittet ihn, sie lieber zu töten, denn: Lieber wolle sie sterben, als ihrem Mann untreu zu werden. Doch Sextus Tarquinius hat einen teuflischen Plan: So würde er nicht nur sie, sondern auch noch einen Sklaven ermorden, seinen Leichnam zu ihrem legen und sie der Unzucht beschuldigen. Sextus Tarquinius vergewaltigt Lucretia.
Will man der Legende Glauben schenken, ist es Lucretia selbst, die verlangt, gerichtet zu werden. Sie bittet sowohl ihren Ehemann als auch den eigenen Vater darum, sie zu töten. Als beide sie von jeder Schuld freisprechen, sticht Lucretia sich einen Dolch ins Herz, damit ja keine untreue Frau der Welt sich jemals auf ihr Schicksal berufen könne und – das wäre ja noch schöner – ungestraft davonkomme. Soweit Ovid, Shakespeare und Co. Wie gesagt, Lucretia ist eine Männerphantasie.

Triggerwarnung
Das Projekt Republic of Lucrece ist eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Vergewaltigungskultur, in der wir leben – also mit gesellschaftlichen Strukturen und Zusammenhängen, die Vergewaltigung begünstigen. Dabei war es uns wichtig, sexualisierte Gewalt zu thematisieren, ohne diese inhaltlich explizit zu reproduzieren. Wir weisen aber darauf hin, dass es in den entstandenen Arbeiten stellenweise zu gewaltvoller Sprache kommt und bitten hiermit jeden potentiellen Zuschauer*in, sich eigenverantwortlich für oder gegen eine Auseinandersetzung mit diesem Thema zu entscheiden.

Konzept: KOLLEKTIV EINS

Mit Texten von Paula Thielecke, Magda Decker, Sophia Hankings-Evans, Stefan Hornbach, Sören Hornung, Lauretta van de Merwe und Carolin Wiedenbröker

Mit Magda Decker, Sophia Hankings-Evans, Stefan Hornbach, Lauretta van de Merwe und Carolin Wiedenbröker

Künstlerische Leitung: Stefan Hornbach, Sören Hornung, Carolin Wiedenbröker
Dramaturgie: Kathrin Brune
Assistenz: Hannah Wörner
Setdesign, Kostüm und Ausstattung: Lisa Jacobi und Harry Rischmüller
Director of Photography: Arda Funda
Komposition und Musik: Laura Eggert
Ton: Toni Stinglwagner
Licht: Toni Stinglwagner, Lukas Lösch, Kay Mothes, Louis Baumgärtel, Erik Bernhard, Adrian Justus, Arda Funda
Schnitt: Arda Funda, Sören Hornung und Carolin Wiedenbröker
Dialogschnitt: Lambert Regel
Sounddesign und Mischung: Samuel Schwenk
Musik Mastering: Queer Ear Mastering (Tara Transitory und Nguyễn Baly)
Untertitel: Stefan Schneider
Produktionsleitung: Jasna Witkoski

Hinweis: Das Konzept ‘Happyland’ stammt von der Autorin Tupoka Ogette.

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