VERDI:REQUIEM
Pandemiekunst für vier Spieler
Ein Requiem hilft den Menschen – in Krisenzeit, bei grossen Katastrophen oder Verlusten – durch die fünf Trauerphasen: Verleugnung, Zorn, Verhandlung, Depression, Akzeptanz. Was passiert, wenn eine Krise das gemeinsame Musizieren und Aufführen eines Requiems unmöglich macht? Wenn die Musiker von der Trauer genauso betroffen sind wie alle anderen? Vier Spieler – eine Sängerin, ein Schauspieler und zwei Gitarristen – versuchen gemeinsam in Zeiten des Abstands, Verdis Requiem aufzuführen. Ein vergeblicher, skurriler Versuch: Die schiere Dimension von Verdis 1874 komponiertem Requiem für zwei Chöre, vier Solisten und großes Symphonieorchester machen es in Zeiten der sozialen Distanzierung quasi unaufführbar.
In dieser mal meditativen, mal komischen Performance erklingt das Requiem nur noch als Negativbild, als unmögliche Form der kollektiven Trauer, um die getrauert wird. Während ein neues gemeinsames Erlebnis der Isolierung, der Eingrenzung und des Stillstands nach einer neuen Form sucht.
Im Garten der Alten Möbelfabrik: Karlstraße 12, 12557 Berlin
Mit: Sophie Catherin (Stimme), Matthias Hille (Schauspiel), Marco Giordani & Gonzalo Celis (Gitarren)
Musikalische Bearbeitung und Regie: Opéra sur Tréteaux